Jeder Fotograf hat einmal mit dem Fotografieren angefangen – und keiner war von vornerein perfekt und hat Fehler gemacht. Hier zeige ich dir Fehler und Denkweisen, die Du als Anfänger vermeiden kannst.

1. Du kaufst eine DSLR-Kamera ohne dich mit der Thematik vorher auseinander gesetzt zu haben.

Wer Lust am Fotografieren hat benutzt als Erstes entweder eine Digital-Kamera oder sein Smartphone. Schnell kommt man bei älteren Modellen an seine Grenzen. Sei es von der Brennweite her oder den Einstellmöglichkeiten. Für viele ist es aber auch ein kleines Statussymbol. Mit einer DSLR sieht man doch auch einfach professioneller aus. 😉 Hat man sich dann eine gekauft will man auch direkt die perfekten Bilder machen. Lädt man dann seine Freundin/Freund zum Shooting ein und man stellt fest, dass der Hintergrund nicht unscharf ist, das Bild viel zu dunkel oder zu hell ist.  Oder man fragt sich warum das Bild so körnig ist. Schnell kommt das schlechte Gewissen auf, man denkt die gekaufte Kamera ist doch nicht so gut und man legt sie schnell zum Verstauben in die nächste Ecke. Klar kann man den Automatik-Modus wählen – aber wozu hat man sich dann eine teure Kamera zugelegt? Dann hätte man auch weiterhin mit dem Smartphone oder der Digi-Cam Fotos machen können.
Bevor du dir also eine digitale Spiegelreflex-Kamera kaufst, empfehle ich dir Videos bei Youtube anzuschauen. Auch bekommst du bei Amazon einiges an Büchern, die sich dem Thema widmen. Hast du aber jetzt schon eine DSLR in den Händen, dann verzweifle nicht sofort. Schaue auch dir dann die Videos an oder kaufe dir Bücher bei Amazon, die ggf. auch zu deiner Kamera passen. Diese Kamera-Bücher gehen noch einmal tiefer ins Detail als deine Bedienungsnaleitung.

 

2. DSLRs machen bessere Bilder!

Das stimmt nur bedingt. Wer sich heutzutage ein aktuelles Smartphone kauft, hat bereits eine gute Kamera eingebaut. Von der Qualität her ziemlich gut und auch die Einstellmöglichkeiten bieten heutzutage eine Menge an Möglichkeiten, wie beispielsweise das Ändern der ISO, Blende, Verschlusszeit. Überlege also gut, ob sich der Kauf einer DSLR für dich lohnt!

 

3. Immer alles mittig aufs Bild.

So habe ich damals auch gedacht. Doch schnell wirken solche Bilder langweilig. Aktiviere das elektronische Gitter in deiner Kamera und platziere dein Motiv/Objekt ins obere linke oder rechte Drittel (Kreuzungslinien). Das ganze nennt man auch Drittel-Regel oder auch goldener Schnitt. Hast du dies erstmal ausprobiert, fällt es dir beim nächsten mal leicht darauf zu achten.
Wenn du Leute fotografierst, geh auch mal dichter ran und traue dich etwas vom Körper abzuschneiden. Aber dies muss an den richtigen Stellen passieren, sonst sieht es ziemlich komisch aus. So sollte man keine Hände oder andere Gelenke durchschneiden!

 

4. Beweg dich du faule Sau!

Ist das Motiv zu weit weg und erscheint auf dem Display zu klein? Kein Problem, es gibt doch die Zoomfunktion. Aber du hast auch zwei Beine, oder? Es ist verführerisch bei einem Shooting den Zoom zu verwenden. Dazu noch so stehen als hätte man nen Stock im Arsch? Geht gar nicht! Sei locker und bewege dich hin und her. Geh auch mal in die Hocke oder lege dich auf den Boden. So bekommst du nicht alltägliche Sichtweisen und dein Bild kann wieder interessanter wirken.

 

5. Automatische ISO-Werte

Wenn du dir vor kurzem eine DSLR gekauft hast, wirst du sicherlich erstmal die Automatikfunktion nutzen. Wie im Punkt 1 bereits erklärt kann dies schnell nach hinten losgehen. Hast du die ISO-Werte auf automatisch stehen und du fotografierst eine dunklere Situation ab, dann kann es schnell sein, dass deine Kamera den ISO-Wert erhöht. Fazit davon ist, du hast Bildrauschen, was besonders bei Landschaftsaufnahmen sehr unschön ist.
Stelle den ISO-Wert also manuell ein und so niedrig wie möglich.

 

6. „Ich bessere das noch in Photoshop aus.“

Photoshop ist ein mächtiges Tool. Aber gerade als Anfänger beherrschst du es noch nicht gut. Außerdem finde ich, dass man Photoshop, aber auch Lightroom (oder entsprechend andere Programme) nur zum optimieren nutzen sollte und nicht um ein Bild „zu retten“. Versuche also noch während des Shootings das Bild bestmöglich zu erstellen. Wenn du Fehler vor Ort beseitigen kannst, entferne sie. So sparst du dir auch Zeit bei der Bearbeitung im nachhinein.
Oder du stellst fest, dass es deine Fähigkeiten übersteigt und du es nicht mit Photoshop beseitigt bekommst. Dann bist du, mit dem eigentlich sehr gut gelungenen Bild, schnell unzufrieden.

 

7. Du fotografierst in JPG.

JPG ist das gängigste Bildformat. Sobald du dir eine DSLR holst, wirst du aber auch schnell auf das Wort „RAW“ stoßen. Solltest du noch in JPG fotografieren, dann ändere dies in RAW um. Die RAW-Datei bietet dir später in der Bearbeitung viel mehr Optionen zur Anpassung ung Optimierung deiner Bilder an, da viel mehr Informationen enthalten sind. Fotografierst du weiterhin in JPG stehen dir diese Optionen nicht mehr zur Verfügung, da JPG ein komprimiertes Format ist.
Der einzige Nachteil: RAW-Format benötigt deutlich mehr Speicherplatz. Aber es gibt heutzutage schon für günstiges Geld Speicherkarten, dass dies kein Argument ist.

 

8. Du shootest in der Mittagszeit bei praller Sonne.

Als Anfänger denkt man gerne mal, dass die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchste steht, am idealsten für ein Shooting sei. Doch dies ist nicht der Fall. Gerade dann wirft dein Motiv harte Schatten.Für das Model ist es auch nicht sonderlich schön in die Sonne schauen zu müssen, da es sehr geblendet wird. Seien wir mal ehrlich, zugekniffene Augen auf Fotos kommt nicht wirklich schön rüber. Shoote ohne hartes Sonnenlicht. so bekommst du ein softes, harmonisches Ausleuchtung.

 

9. Deine Kamera ist dein Versteck.

Es gibt für ein Model fast nichts schlimmeres, als wenn es nicht in die Augen des Fotografen schauen kann. Shootest du also mit Personen, dann schaue sie an, während du ihr Anweisungen gibst.
Führe auch kleine Smalltalks um die Stimmung aufrecht zu halten.

 

10. Sei ehrlich zu deinem Model!

Wenn du ein Shooting beginnst, machst du immer erst ein paar Testbilder um zu schauen, ob deine Einstellungen passen. Lass das Model bei den Shots noch entspannt ohne Pose. Erkläre dem Model ruhig, was du gerade einstellst – auch wenn du während dem Shooting an den Einstellungen etwas änderst. Oft schaut man unzufrieden auf das Display und das Model denkt, es würde an ihr liegen. Gib deinem Model Anweisungen in welcher Pose sie sich stellen soll. Sage ihr auch, wenn etwas komisch aussieht – sie sieht sich ja selber nicht. Aber nicht nur Kritik dem Model gegenüber, sondern auch etwas Loben, wenn sie eine Pose besonders gut macht. Das motiviert und das Shooting läuft entspannt weiter ab.

Zeige deinem Model auch ab und zu die Bilder während einer kleinen Shootingpause.

 

Ich hoffe ich konnte dir eine kleine Hilfestellung geben. Wenn du deinen „Start“ schon hinter dir hast, dann schreibe mir doch gerne in die Kommentare, welche Fehler du bereits gemacht hast.

Ich möchte ausdrücklich nochmal sagen, dass es nicht schlimm ist Fehler zu machen. Aus Fehlern lernt man!

 

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